Roland Witt

geboren 13. Dezember 1941, gestorben 22. Mai 2019

Es war gut, dass Hauptorganisator Heiner Steeneck, Abteilungsleiter Heinz Marko und die 50 freiwilligen Helferinnen und Helfer aus der Leichtathletikabteilung des TSV Eintracht Hittfeld eine Aufgabe hatten. So kamen sie nicht noch mehr ins Grübeln. Drei Tage vor dem 22. Hittfelder Volkslauf erreichte sie die Nachricht vom plötzlichen Tod von Roland Witt. Der Gründer und langjährige Abteilungsleiter hatte eine kurzfristig anberaumte Operation gut überstanden, meinten alle. Wenig später verstarb Witt am Mittwoch, 22. Mai 2019, im Krankenhaus. Er wurde 77 Jahre alt.

„Roland war die Seele unserer Leichtathletikabteilung. Wir waren alle fix und fertig", sagte Heinz Marko, der 2017 die Abteilungsleitung von Roland Witt übernommen hatte. „Eine Absage des Volkslaufs war keine Option. Das wäre nicht in Rolands Sinne gewesen." Bevor der erste Startschuss fiel, hielten die Läuferinnen und Läufer bei einer Schweigeminute inne. „Der Zweite Vorsitzende Marinus Bester fand zur Eröffnung die richtigen Worte, um den unermüdlichen Einsatz von Roland Witt für die Leichtathletik in Hittfeld und darüber hinaus angemessen zu würdigen", sagte Heiner Steeneck.

Roland Witt trat am 1. Oktober 1975 in den TSV Eintracht Hittfeld ein und gründete im gleichen Jahr die Leichtathletikabteilung. Er leitete sie von 1975 bis 1990 und noch einmal von 2011 bis 2017 war. Darüber hinaus engagierte er sich von 1986 bis 1994 als Zweiter Vorsitzender im Hauptverein und seit 1976 als treibende Kraft hinter zahllosen Sportabzeichen-Absolventen im Verein. In der Vorstandsarbeit sei Roland Witt immer ausgleichend und kompromissbereit gewesen, heißt es aus der TSV-Geschäftsstelle.

Zu einem wesentlichen Teil ist es Roland Witt zu verdanken, dass Eintracht Hittfeld seit 2007 stets einen der ersten drei Plätze in der Sportabzeichenstatistik des Kreissportbundes (KSB) Harburg-Land einnimmt. Witt gelang es, auch Kinder und Jugendliche aus anderen Sparten, zum Beispiel Fußballer und Turner, für die Teilnahme am Sportabzeichen zu begeistern.

Dafür verlieh ihm der Kreissportbund 2017 den Christian-Niemeyer-Pokal, mit dem nur besonders verdiente Prüfer geehrt werden. Für sein nimmermüdes Engagement wurde Witt mehrfach auf der Jahreshauptversammlung des TSV Eintracht Hittfeld ausgezeichnet. Auch der Niedersächsische Leichtathletik-Verband (NLV) verlieh ihm eine Ehrennadel.

In jüngeren Jahren war Roland Witt ein erfolgreicher Langstreckenläufer, bis hin zum Marathon. Gemeinsam mit Ulrich Goetze hob er den Hittfelder Volkslauf aus der Taufe und organisierte einige Jahre den Cross im Sunder. Roland Witt gelang es, seine Begeisterung für die Leichtathletik jahrzehntelang als Trainer auf Kinder und Jugendliche zu übertragen. Behutsam und einfühlsam führte er seine Schützlinge an den Leistungssport heran.

Die leichtathletikfreie Zeit genoss Roland Witt mit seiner Frau Sina, den beiden Söhnen und Enkelkindern. Wer ihn kannte, dem wird vor allem sein freundliches Lächeln hinter dem Vollbart in Erinnerung bleiben. Die Trauerfeier findet am Mittwoch, 5. Juni, um 12 Uhr in der Kapelle auf dem Hittfelder Friedhof statt.

     Markus Steinbrück


© Be 08.06.2019.